Wein und Speisen

eine Veranstaltung der Weingüter Barth und Lang in der Vinothek Weinpunkt Hattenheim, 2. November 2014

Mehr als die Überschrift zu diesem Beitrag habe ich gestern nicht mehr geschafft …. Meine Füße taten von einem ganzen Tag in „Damenschuhen“ auf gefließtem Boden, so weh wie ich es kaum nach 40 km Rucksackwanderung auf dem Jakobsweg empfunden habe. Der Abend vorher im Kempinski Falkenstein war auch recht lang geworden und so fiel ich gestern todmüde wie nie um 9.15 Uhr ins Bett …

Aber trotzdem möchte ich es nicht versäumen noch ein Loblied auf unser Traumteam von gestern halten! Zuvorderst ist hier Christina Fischer zu nennen, ohne die das Ganze nicht stattgefunden hätte und ohne deren Perfektion und Professionalität es auch niemals so gelungen wäre.

Zunächst hatte ich es nicht für nötig gehalten, das komplette Menü vorzukosten und alles haarklein abzustimmen, aber noch während dieser Vorprobe wurde mir bewußt , wie viele Kleinigkeiten da zusammen passen müssen, damit es ein stimmiges Gesamtkonzept wird. Und die besondere Schwierigkeit bestand darin, dass Christina weder die Weine, noch den Koch, noch die Lokation und das Servicepersonal kannte. Einzig wusste Sie schon ziemlich genau wie die Veranstaltung am Ende laufen sollte.

Den Koch hatte ich vorgeschlagen: Christopher Jahn, ein sympatischer junger Mann, der mit seiner Frau im eigenen Haus – das kleine Gasthaus in Oestrich – ein hübsches kleines unprätentiöses Restaurant betreibt, in das man gerne auch mal wochentags „einfach so“ geht um ohne großen Schnick-Schnack was Leckeres zu essen.

Die Vorprobe verlief dann auch super gut, vor allen Dingen weil Christina ganz klar wusste, was sie wie haben möchte, bzw. wie das Essen schmecken sollte damit der Wein dazu paßt oder auch mal umgekehrt, wenn am Essen noch etwas fehlte, um den passenden Wein ins rechte Licht zu rücken.

Christinas Arbeitsanweisungen nach der Vorprobe an den Koch, sowie die Planung des Personals waren dann ebenso präzise, so dass ich meinen Part (ich sollte die Gesamtleitung übernehmen) fast ein wenig zu gelassen angegangen bin. Besser gesagt, ich hatte es ein wenig unterschätzt, was es heißt so eine Veranstaltung mit 60 Leuten an einem Ort an dem ich selbst nicht zu Hause bin und viele Kleinigkeiten (wie z.B. Lichtschalter, Steckdosen, Mikrofonanlage usw.) nicht kenne vorzubereiten und dann 15 Weine (davon am Anfang gleich 2 Sekte und 3 Weine mehr oder weniger gleichzeitig mit dem ersten Gang ) rechtzeitig zu öffnen und zu servieren.  Aber auch hier hatte Christina vorgesorgt und ihre Freundin Anke mit Sohn für den Service verpflichtet und mir den Geisenheimer Studenten Dennis empfohlen. Zusammen mit Dominique, die seit Jahren im Weinpunkt aushilft waren wir ein super Team.

Und natürlich war auch die Küchenmannschaft super flott und kompetent, so dass es am Ende wirklich nichts zu meckern gab und alle Beteiligten der Meinung waren, dass man das eigentlich genau so und im gleichen Team nochmal wiederholen sollte, denn die Hauptleistung, nämlich der Gesamtkonzeption und -logistik, ist ja nun gemacht und hat funktioniert. Und das Wichtigste von Allem: Die Gäste waren begeistert und haben jede Menge „Faustregeln“ nachvollziehen und in Form eines Buches mit nach Hause nehmen können.

Und hier das gesamte Tagesprogramm, perfekt von Christina zu Papier gebracht….  Wo gibt es das nochmal für 99 Euro???

Witzig, das zweite Mal in einer Woche, dass ich Gastronomie aus der anderen Perspektive sehr genossen habe – wenn das kein Zeichen ist… findet Ihr nicht auch, dass ein Weingut  förmlich nach einer gastronomischen Ergänzung zum Weinverkauf ruft…?