Die letzte wirklich große Herausforderung dieses ersten Kalenderjahres 2014 ist geschafft. Unsere Tage der offenen Tür, die wir unter das Motto „Erntedank“ gestellt haben hielten uns die vergangene Woche auf Trapp und natürlich das ganze Wochenende. Es hat viel Freude gemacht und wenn Urban und ich dann als die „Hausherren“ nach den Gästen schauen fühlt sich das richtig gut an, aber natürlich ist das auch mit viel Anspannung verbunden, zumal wir nicht einfach nur die Weine zur Verkostung hinstellen und den Rest einem Caterer überlassen. Wie im Mai haben wir einen Verkostungs-Parcours durch das ganze Haus gestaltet. Dieser begann mit einem Federweißen und von meiner Mama selbst gebackenen Zwiebelblootz (so sagt man im Fränkischen zu Zwiebelkuchen). In der Abfüllhalle gab es dann die 2013er Rieslinge und eine kleine Vertikale vom Charta – dazu von meinem Papa gebackene Käsfüß und Raps-Cracks. Mutter und Vater kamen am Samstag um 9 Uhr aus Würzburg und blieben bis Sonntag Abend. Die Mutter wie gewohnt den ganzen Tag in der Küche und der Vater die meiste Zeit bei den Gästen. Beide (79 Jahre alt) total integriert, als wären sie zu Hause in der Heckenwirtschaft. Bis am Ende der Vater sogar als Herr Lang angesprochen wurde, und wie toll es sei dass er so gut loslassen könne.. na ja, ganz so alt ist der Hans Lang dann aber doch nicht….
Zurück zum Parcours: In der roten Probierstube die weißen Burgunder mit Frischkäse-Schnittchen und im grünen Probier-Kabinett eine Vertikale des Wisselbrunnens von 2013 bis zurück zu 1998…. begleitet von selbst gemachten Terrinen – beide kulinarischen Leckereien geliefert von Cornels Biomarkt in Winkel.
Im ersten Stock gabs zur Erfrischung zwischendurch unsere Sekte mit Quiche – ebenfalls von Cornels und in der Küche dann die fruchtsüßen Kabinett und Spätlesen begleitet von Franz Kellers Leberwurst-Schnittchen oder nach Wahl von einer Kürbis Ingwer Kokos Suppe a la Erhard Heitlinger. Erhard stand zwei Tage zusammen mit Doris und Andy – meinen Münchner Freunden – in der Küche und die drei hatten alles voll im Griff bei immer bester Stimmung. So macht Gastronomie richtig Spaß! Am Ende waren 15 Liter Kürbissuppe, Wildschwein-Ragout von 9 kg Wildschwein, das am Mittwoch erst von Joachim Destrée geschossen wurde, und zig Ministangen der super-leckere Bretzelknödel á la Doris an die ca 250 Gäste verteilt. Das Wildschwein – gekrönt von einem Rosmarin-Kürbis aus dem Backofen – wurde zu den Rotweinen im Eßzimmer gereicht. Wer dann noch etwas Wein trinken wollte konnte sich auf der mit Zelt überdachten Terrasse niederlassen und sich dabei drei 2012er Lagenrieslinge zu Gemüte führen. Die Freunde der edelsüßen Weine kamen im romantisch beleuchteten Holzfasskeller auf ihre Kosten, wo natürlich der Appenzeller und der Sbrinz nicht fehlen durften.
Die Gäste, darunter viele jangjährige Kunden des Weinguts aber auch ebenso viele „neue“ Gesichter, waren durchweg begeistert und die vielen Lobreden spornen uns an, auch weiterhin mit kreativen Ideen um unsere Kunden zu werben.
Einziges Manko des Wochenendes war die stündlich zunehmende Plage mit den Essigfliegen… Aber dieses Problem scheinen selbst die privaten Haushalte in diesen Tagen -seit es draußen zu kühl zum Überleben dieser Viecher geworden ist – zu kennen.